Trocknen
Besonders von Anfängern wird sehr oft das Trocknen etwas vernachlässigt, wodurch die Qualität des Marihuanas drastisch abnimmt. Selbst ich habe diesen Fehler in meiner Anfangszeit als Grower gemacht. Ich möchte dir helfen, diesen Fehler nicht zu machen und dir zeigen wie es richtig geht!
Tipp
Alle Schnittreste von der Ernte können genauso getrocknet werden und später weiterverarbeitet werden:
- Harzlose Blätter: Hanftee, Zutat beim Kochen
- Harzige Blätter: Hasch, Cannabis-Butter
Warum soll ich trocknen?
Das Trocknen deiner Buds ist aus mehreren verschiedenen Gründen wichtig und wirkt sich positiv auf deine geernteten Marihuana Blüten aus:
Schimmelgefahr senken: Wenn deine Cannabis Buds nicht ausreichend getrocknet werden, besteht akute Schimmelgefahr beim späteren Fermentieren bzw. Curen. Spätestens beim Einlagern deiner Buds wird die überschüssige Feuchtigkeit aus den Buds entweichen und mit hoher Wahrscheinlichkeit Schimmel verursachen. Wenn du nicht richtig trocknest, riskierst du einen großen Teil deiner hart erarbeiteten Ernte wegen Schimmel zu verlieren.
Also: geduldig sein und die Marihuana Buds gut trocknen lassen, um kein Risiko einzugehen.
Milder zu rauchen: Das Trocknen wirkt sich äußerst positiv auf den Konsum aus. Feuchte Buds kratzen beim Rauchen sehr stark im Hals und der Geschmack ist nicht besonders gut. ;-)
Obendrein, wird durch die Feuchtigkeit die Wirksamkeit beim Konsum merklich beeinträchtigt. Kurz gesagt: Feuchte Marihuana Buds möchtest du nicht besonders gerne rauchen!
Steigerung des THC Anteils: Da das Wasser, das sich in den Blüten befindet, verdunstet, verringert sich die Masse deiner Buds. Die Menge des THC bleibt jedoch gleich, wodurch mehr THC auf weniger Masse vorhanden ist. So werden deine Buds erheblich potenter und du musst viel weniger Cannabis konsumieren, um den selben Effekt zu erreichen.
Deine Blüten werden beim Trocknen an Masse (Gewicht und Volumen) verlieren. Das wird durch die gesteigerte Qualität und Potenz der Blüten jedoch wieder mehr als wett gemacht. Der Gewichtsverlust im nur ein Wasserverlust. Das Wasser hat keinerlei positiven Effekt beim Konsum.
Das Trocknen ist definitiv aufwendig, gerade wenn du Anfänger bist. Dieser Aufwand macht sich jedoch auf jeden Fall bezahlt! Außerdem ist Trocknen einfach ein geiles Gefühl, denn man weiß dass man selbst etwas geschafft hat und die Vorfreude ist einfach unbeschreiblich groß.
Geeigneten Ort finden
Um deine Blüten richtig zu trocknen, benötigst du einen geeigneten Raum mit der richtigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Kriterien für optimalen Raum:
- Weniger als 5m² Fläche: RLF ist einfacher zu kontrollieren
- Befindet sich in Haus\/Wohnung (also wärmegedämmter Innenraum). Im Freien oder in einem nicht isoliertem Raum schwanken Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu stark
- Dunkelheit: Kein Licht darf in an die Buds kommen, da dies die Potenz verringert
- Kühl: zwischen 15°C und 20°C
- Relative Luftfeuchtigkeit 30-50%: Auf gar keinen Fall darf die RLF über 70% steigen, ansonsten besteht sehr hohe Schimmelgefahr.
- Verschließbar: Damit kann kein Geruch nach außen dringen. Außerdem sind damit Stoßlüftungen möglich. Logischerweise sollte niemand außer dir Zugang zu dem Raum haben und kein Verdacht auftreten, wenn der Raum über einen längeren Zeitraum abgesperrt bleibt.)
Tipp
Als Indoor Grower ist die Growbox der einfachste Ort zum Trocknen. Mit dem Abluft-Ventilator kannst du die Frischluft-Zufuhr einstellen und damit die Luftfeuchtigkeit regulieren.
Nachteil ist, dass der nächste Grow dadurch etwas verzögert wird
Wenn du nicht in deiner eignen Wohnung\/Haus trocknen kannst, dann empfehle ich dir entweder einen guten Kumpel von dir zu fragen, oder wenn nötig irgendwo eine kleine Garage oder Kellerraum, für kurze Zeit zu mieten. Stelle jedoch vorher sicher, dass der Mietraum passende RLF und stabil(!) kühle Temperatur aufweist.
Was ist, wenn ich keinen passenden Raum habe
Falls dein Raum die Kriterien oben nicht erfüllt, ist das Trocknen etwas risikobehaftet, aber weiterhin möglich. Dann solltest du die Buds öfter kontrollieren.
Einige Fallbeispiele:
Niedrige Temperatur: Kühlere Räume (unter 15°C) sind halbwegs geeignet. Das Trocknen dauert dann etwas länger und die Schimmelgefahr ist etwas höher. Unter 5°C ist es allerdings kritisch, weil sich dann Wasseransammlungen an den Buds bilden können (extreme Schimmelgefahr!).
- Lösung: Länger trocknen, öfter auf Schimmel kontrollieren
Niedrige Luftfeuchtigkeit: Zu trockene Luft bewirkt ein zu schnelles und ungleichmäßiges Trocknen. Die Buds werden innen noch feucht sein, aber außen schon bröselig.
- Lösung: Schüssel mit Wasser in den Trockenraum stellen, um RLF zu erhöhen. Alternativ tut es ein Luftbefeuchter
Vorgehen zum Trocknen
Du kannst mit den Vorbereitungen zum Trocknen bereits ein bis zwei Wochen vor der Ernte beginnen. Bevor du beginnen kannst die Blüten zu trocknen, musst du die richtige Ausrüstung besorgen.
Du brauchst:
- Hygrometer
Schnur\/Wäscheleine
- alternativ: Trocknungsnetz
- evtl. Nägel, um die Schnur zu befestigen
Wir werden…
- das Licht ausschalten
- die RLF noch etwas senken
Dauer: | 5 - 14 Tage | Belüftung: | Abluft: Aus; Umluft: An, nicht dirkt auf Buds richten |
Beleuchtung: | ausgeschaltet | Bewässerung: | Entfällt |
Temperatur: | 15-23°C | Düngung: | Keinesfalls düngen! |
Relative Luftfeuchtigkeit: | mind. 30-50% | - | - |
Wichtig! Bevor du mit dem Trocknen beginnst, solltest du sicher gehen, dass alle Blätter von deiner Cannabis Pflanze und den Blüten entfernt sind, so wie es im Cannabis Ernten Kapitel beschrieben ist. Die Äste und Stängel sollten jedoch noch nicht entfernt werden, da die Marihuana Buds daran aufgehängt werden.
Insgesamt dauert das Trocknen in optimaler Umgebung ca. 5-10 Tage. Die exakte Dauer variiert, abhängig von der Umgebung, und ob bereits vor der Ernte mit dem Bewässern der Cannabis Pflanze aufgehört wurde, um das Trocknen zu beschleunigen. Gerade wenn dein Trockenraum nicht optimal ist, kann sich der Prozess in die Länge ziehen.
Vorgehen:
Spanne die Schnuren oder eine Wäscheleine in dem Trockenraum, an denen du deine Drahtbügel (bzw bei einer kleinen Ernte die Buds selber) aufhängen kannst.
- Alternativ kannst du auch ein Trocknungnetz nehmen
Tipp
Bei einer Kleiderschrank-Growbox kannst du die Kleiderstange nehmen, falls sie noch vorhanden ist.
Hänge die geernteten Buds kopfüber an der Wäscheleine bzw. den Drahtbügeln auf
- Wenn du ein Trocknungsnetz nimmst, knipse die Buds von den Ästen ab
- Lass genug Platz zwischen den Ästen\/Buts. Sie dürfen sich auf keinen Fall gegenseitig berühren.
Bringe den Umluft Ventilator im Trockenraum so an, dass die Buds nicht direkt angeblasen werden
Stelle einen Hygrometer im Trockenraum hin
Achte täglich auf die RLF. Versuch sie durch regelmäßiges Lüften niedrig zu halten.
- Beim Trocknen in der Growbox: Stelle deinen Abluft-Ventilator mit dem Dimmer auf die niedrigste Spannung\/Leistung. Erhöhe sie leicht, falls die Luftfeuchtigkeit zu hoch ansteigt. Zu viel Abluft kann eine zu schnelle und ungleichmäßige Trocknung bewirken.
Überprüfe die Buds täglich auf Schimmel
- Schimmelige Buds sofort(!) großzügig von dem betroffenen Stamm abschneiden und den Stamm mit größerem Abstand zu den restlichen Buds weiter trocknen
- Schimmel kann man durch kleine weiße Punkte auf deinen Buds erkennen und er gibt einen widerlichen Geruch von sich!
Teste die Buds nach 5-10 Tagen, ob sich die Stängel leicht mit einem “Knacks” Geräusch abbrechen und nicht mehr biegen lassen. Sobald dies der Fall ist, sind deine Buds ausreichend getrocknet.
Weiterverarbeitung
Nachdem die Blüten getrocknet wurden, ist im Inneren der Buds immer noch einiges an Feuchtigkeit enthalten. Klar könntest du sie nun schon rauchen. Allerdings wird es immer noch sehr im Hals kratzen.
Tipp
Der Schlüssel zu einem Highclass Weed liegt bei der Fermentation. Fermentation kann man mit dem mit dem Reifen eines guten Weins vergleichen. Dieser benötigt auch Zeit, um sein volles Aroma zu entfalten und für optimalen Genuss beim konsumieren zu sorgen.
Wenn du also wirklich erstklassiges Cannabis anbauen und rauchen möchtest, ist Fermentation ein absolutes Muss!
- Mehr dazu:
Verarbeitungs-Guide: Fermentieren